Ausflug nach Grado (13.4.-14.4.2024)

Unser heuriger Ausflug ans Meer führte uns etwas später als üblich nach Grado, Italien. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel zwischen Venedig und Triest und ist bekannt für ihre malerischen Strände, ihr historisches Zentrum und ihre entspannte Atmosphäre - also beste Voraussetzungen für ein schönes Fotowochenende. Mit zwei Autos haben wir die knapp 330km in Angriff genommen. Da so gut wie keine Baustelle oder Stau unsere Anreise behinderte, konnten wir schon nach gut 3 1/2 Stunden Meerluft schnuppern. Nachdem wir im Hotel noch nicht einchecken konnten, starteten wir gleich mit der fotografischen Erkundung der Stadt. Sonnenschein und blauer Himmel bei gut 25 Grad ließ unsere Mundwinkel nach oben gehen - und so viel sei verraten, nicht mehr nach unten gehen. 

 

Wir starteten entlang des Canale della Schiusa, überquerten die Ponte Egidio Bullesi auf die kleine Insel in der Lagoune. Unzähligen Motive wie Boote, Stege, Spiegelungen, Möwen, Fischer,… ließ uns nur langsam vorankommen, was aber nicht schlimm war, denn dafür sind wir ja in Grado. Nach mehr als einer Stunde, verließen wir die Insel über die Ponte Scaramuzza. Nun war es aber Zeit für eine Stärkung. Im Hafen - Porto Mandracchio fanden wir Platz in einem Cafe. Bei einem guten italienischen Kaffee, eigentlich muss man das nicht extra erwähnen, beobachteten wir das geschäftige Treiben am Hafen. Es ist schon fantastisch, dass man nach nur etwas mehr als 3 Stunden Fahrzeit den Alltag in Österreich entfliehen kann und sich in einer ganz anderen Stadt wiederfindet...  

 

Anschließend sind wir durch die Altstadt von Grado, welche von engen Gassen, historischen Gebäuden und Plätzen geprägt ist, geschlendert. Mit allen Sinnen haben wir das Flair durch die gepflasterten Straßen vorbei an vielen Cafés, Restaurants, Geschäfte und Boutiquen "aufgesaugt". Dann sind wir am im 18. Jahrhundert als Schutz der Altstadt vor Sturmfluten gebaute „Damm“ angekommen. Diese Promenade lädt zu einem herrlicher Spaziergang am Lungomare Nazario Sauro, der den Strand Spiaggia dell’Imperatore im Osten mit dem Strand Costa azzurra im Westen verbindet ein. Ein Stück spazierten wir am Damm entlang, bevor uns der Geruch von Pizza und Pasta wieder in die Altstadt zog. Nach kurzer Suche haben wir ein Restaurant gefunden und konnten den fast 30 Grad kurz entfliehen. Danach ging es weiter zum über 2km langen Hauptstand. Die ersten mutigen Fotografen zogen ihre Schuhe aus und spazierten Barfuß im Sand und Meer - herrlich. Normalerweise vergisst man dabei aufs fotografieren, aber zum Glück blieb immer wieder jemand stehen um ein Motiv abzulichten und so erinnerten wir uns weswegen wir da waren… Nach über 1 Stunde in der prallen Sonne war es Zeit für eine Erfrischung an einer großen Strandbar. 

 

Inzwischen war es schon 16 Uhr und wir konnten die Zimmer im Hotel beziehen. Naja, zumindest hatte das Gebäude einen guten ökologischen Footprint. Einige Zimmer waren so klein, dass man verkehrt rein gehen musste…

 

Nach einer Stunde Pause, ging es weiter zum Sonnenuntergang. Vorher haben wir noch für den nächsten Tag eine coole private Bootsfahrt mit Rabatt gebucht. Wir gingen wieder zur Promenade wo wir bis zum Sonnenuntergang herumstreifen und nach tollen Motiven Ausschau hielten. Die tiefstehende Sonne, die vielen Menschen und Möwen und natürlich das Meer boten sehr viel. Den Sonnenuntergang beobachteten wir dann am nördlichen Ende des Damms. Leider trübte ein Wolkenband am Horizont den ungestörten Blick auf die Sonne, aber in den letzten Minuten fand die Sonne doch noch eine Lücke und ließ unsere Sensoren Heißlaufen. Obwohl der Hunger schon groß war, kommt nach dem Sonnenuntergang für Fotografen nicht das Abendessen, sondern die blaue Stunde. Im alten Hafen haben wir ein gutes Plätzchen gefunden und im Minutentakt die „Ankunft der schwarzen Luft“ dokumentiert. Gegen 21 Uhr war alles vorbei und wir gingen zum Essen. Mit feinsten italienischen Speisen ließen wir den Tag ausklingen. Gegen 23 Uhr sind wir dann im Hotel angekommen und Müde, aber zufrieden ins Bett gefallen.

Der zweite Tag startete seit langem wieder mal mit einem Sonnenaufgang. Gegen 5:00 Uhr riss uns der Wecker aus der Tiefschlafphase. Ein verschlafener Blick aus dem Fenster ließ uns aber schnell die Müdigkeit vergessen... Um 5:30 Uhr spazierte Bea und Gerald Richtung Ponte Egidio Bullesi los. Unterwegs noch schnell ein Stopp bei einer Tankstelle, um sich mit einem Automatenkaffee zu stärken. Das Dämmerung setzte bereits ein und am Horizont konnte man schon erahnen, wo die Sonne aufgehen wird. Auf dem Weg zum gestern ausgekundschafteten "Sonnenaufgangsfotografierplatz" hielten wir immer wieder an, um schöne Fotos von der morgendlichen Lagune zu machen. Das Wasser war noch spiegelglatt was sich hervorragend für Aufnahmen mit Spiegelungen eignete. Das ein oder andere kleine Fischerboot bzw. Möwen und Fischreiher "störten" die Ruhe, waren aber zugleich tolle Motive. Pünktlich um 6:21 Uhr spitzelte die Sonne am Horizont hervor. Leider nicht ungetrübt, aber trotzdem sehr beeindruckend. Gegen 7 Uhr waren wir wieder beim Hotel Gerald spazierte noch schnell zum Sandstrand, um dort die Morgenstimmung einzufangen...

 

Um 8 Uhr haben wir uns dann alle gemeinsam zum Frühstück getroffen. Wir haben uns am reichhaltigen Buffet gestärkt, einige Kaffees getrunken, bevor wir auscheckten. Dann machten wir uns voller Vorfreude auf zum Steg, wo unsere private Bootstour startete. Der Kapitän fing uns gleich beim Eingang ab und gab uns jeden die 3 Euro Rabatt in die Hand. Wir meinten, wir haben im Hotel noch nichts bezahlt, bis wir begriffen, dass er stinksauer war, uns den Rabatt gab und dann sagte, wir können uns ein anderes Boot suchen... Naja, dass die Preise nicht verhandelbar sind, hätte er auch gestern am Telefon sagen können... Wir buchte daher eine Fahrt mit dem Linienboot zur Santuario di Barbana. Nachdem wir noch etwas Zeit hatten, spazierten wir zum Hafen und haben Kaffee getrunken bzw. die Fischer auf ihren Booten beobachtet,

wie sie gerade ihren Fang verarbeiteten und die Ausrüstung reinigten und verstauten.

 

Punkt 10:30 Uhr fuhren wir mit dem mehr als vollen Boot zur Insel Barbana am östlichen Ende der Lagune von Grado. Auf der Fahrt

gab es immer wieder viele Motive, sodass wir die Kameras nie aus der Hand geben konnten. Nach knapp 30 Minuten haben wir die Insel erreicht. Der Legende zufolge geht der Ursprung der Insel und der heutigen Marienwallfahrtskirche auf das Jahr 582 zurück. In diesem Jahr suchte eine Sturmflut die Gegend um Grado heim und leitete die zunehmende Inselbildung ein. Während des Sturms wurde eine Marienstatue in der Nähe der Hütten der Eremiten Barbanus und Tarilessus angeschwemmt. Aus Dank, dass der Sturm die Stadt Grado weitgehend verschont hatte, ließ der Patriarch von Aquileia, Elia, ein Kirchengebäude errichten. Barbanus versammelte eine Gruppe von Mönchen um sich, deren Nachfolger sich in den darauffolgenden Jahrhunderten um das Heiligtum kümmerten. Die aktuelle Wallfahrtskirche, welche im neoromanischen Stil gehalten ist, wurde erst 1924 fertiggestellt. Wir blieben eine Stunde auf der Insel und nutzen die Zeit, um diese zu erkunden.

 

Wieder in Grado angekommen machten wir uns gleich auf die Suche nach einem Restaurant, um uns zu stärken. Der letzte Programmpunkt unseres Ausflugs war das Naturschutzgebiet Valle Cavanata. Es bietet einen besonders günstigen Lebensraum für rastende und nistende

Wasservögel. Wenn man Glück hat, kann man dort auch Flamingos beobachten. Nach ein paar Minuten Fußmarsch haben wir die Beobachtungshütte erreicht. Und tatsächlich haben wir Flamingos gesehen. Zwar etwas entfernt, aber dank des Spektivs von Franz konnten wir einen guten Blick auf die Tiere werfen.

 

Zufrieden machten wir uns dann gegen 15:30 Uhr Richtung Heimat auf. Mit einer kleinen "Sightseeing-Fahrt" bei Triest haben wir den Ausflug abgeschlossen. Knapp vor 20 Uhr war dann jeder Teilnehmer zu Hause und unser heuriger Fotoausflug ans Meer ging zu Ende.