Auf der Suche nach interessanten Veranstaltungen für unseren monatlichen Fotospaziergang wurde diesmal ein Hütehundebewerb in der Nähe von Leutschach entdeckt. Nach kurzer Internetrecherche erwies sich die Veranstaltung als lohnenswertes Ausflugs- und Fotoziel.
Von Leutschach aus führte eine kurvenreiche Straße auf das Veranstaltungsgelände der Fam. Krampl vlg. Waucher in Schlossberg, von wo man eine herrliche Aussicht hatte. Da wir mit unserer „professionellen“ Ausrüstung auffielen, wurden wir von der Veranstalterin, Fr. Nicole Strieder, angesprochen. Sie hat uns dann den Ablauf und das Ziel dieses Bewerbes erklärt.
Die Sheep Dog Trials (Hütehundebewerbe) haben ihren Ursprung - wie auch der Border Collie - im Grenzland zwischen England und Schottland. Der Parcoursaufbau überprüft die Arbeitsleistung des Schäfers und des Hundes und orientiert sich an den alltäglichen Erfordernissen der Schafhaltung.
Auf dem über 2ha großen Gelände muss der Hund zuerst die Schafherde (bestand aus 5 Tieren) von einen ca. 500 m entfernten Punkt holen und durch ein Tor auf den Schäfer zutreiben. Wichtig dabei ist das perfekte Zusammenspiel zwischen Schäfer und Hund. Danach muss der Hund die Herde vom Schäfer weg durch 2 Tore treiben. Anschließend muss die Herde wieder zum Schäfer und dort von ihm und seinem Hund getrennt werden. Die kleine Herde (2 Tiere) muss vom Hund gehalten werden, die große (3 Tiere) vom Schäfer. Diese Aufgabe erwies sich als die Anspruchsvollste. Zu guter Letzt muss die Herde wieder zusammengeführt werden und in einen kleinen Pferch (Käfig) getrieben werden. Der ganze Parcours muss innerhalb von 13 Minuten absolviert werden.
Es war faszinierend anzusehen, wie der Schäfer und sein Hund zusammenarbeiten. Mit Pfiffen und Stimme dirigiert der Schäfer seinen Hund. Dieser wusste genau, was welcher Befehl bedeutete.
Noch ein paar Worte zum Hund. Wie bereits erwähnt werden ausschließlich Border Collies verwendet. Die Ausbildung beginnt zwischen dem 8. und 12. Monat und dauert ca. 1 bis 2 Jahre. Erfahrene Schäfer bilden die Hunde aber auch in einigen Monaten aus. Ein "fertiger" Hund kostet bis zu 4000€.
Das Wetter (bewölkt) und der leicht hügelige Parcours (dadurch gute Sicht) waren zwar ideal zum Fotografieren, die große Entfernung (das Gelände durfte nicht betreten werden) setzte lange Telebrennweiten voraus, um gute Ergebnisse zu erzielen. Daher war es nicht ganz so einfach diesen interessanten Sport abzulichten. Es konnte aber jeder Teilnehmer einige tolle Fotos von diesem nicht alltäglichen Event mitnehmen.
Teilnehmer:
- Gerald Jagersabcher
- Ralf Wild
- Reinhard Brandner