Lost Place "Hotel Haludovo" (21.1.-22.1.2017)

Der erste gemeinsame Fotospaziergang im heurigen Jahr war schon ein kleines Highlight. Nachdem wir von Gabis Foto vom "Lost Place Haludovo“ Lust auf mehr bekamen, beschlossen wir im Herbst, im Jänner 2017 dort hin zu fahren. Nachdem die Unterkunft, die Fahrer und die Lebensmittel gecheckt waren, stand unserem Ausflug nichts mehr im Weg.

 

Bei eisigen Temperaturen sind wir von Graz aus Richtung Süden aufgebrochen. Nach knapp 4 Stunden sind wir in Malinska auf Krk eingetroffen und haben uns zuerst mal in unsere Unterkunft mit Kaffee und Kuchen gestärkt. Danach ging es auch schon los. Bei herrlichem Sonnenschein und 12 Grad (wenn Engel reisen...) sind wir im Hotel Haludovo angekommen. Sofort schwärmten wir aus um die Anlage zu erkunden. Es handelt sich dabei um eine Hotelanlage aus den 70er Jahren - eröffnet wurde das Haludovo im Jahr 1972. Gebaut wurde es damals vom Penthouse-Herausgeber Bob Guccione um 45 Millionen Dollar. Es haben dort jede Menge Prominiente wie z.B. Olof Palme oder auch Sadam Hussein (mit einem Gefolge von 250 Personen) geurlaubt. Aber auch besserverdienende Nicht-Prominente konnten dort Urlaub machen. Der Komplex besteht eigentlich aus 2 Hotels. Das eine war das Palace (5*), das andere das Tamaris (4*). Das Areal auf dem das Hotel steht (bzw. nunmehr die Hotelruine) ist riesig. Es hat insgesamt über 500 Zimmer bzw. Appartements und bei Vollauslastung haben über 1700 Menschen dort Platz gefunden. Die Anlage verfügte unter anderem über eine Disco, diverse Saunen, Bowlingbahnen, Minigolf, In- und Outdoor-Pools, Casino und Tennisplätze. Mit der Zeit ließ aber der Zustrom von zahlungskräftigen Gästen nach und die Anlage hat sich zu einem Zentrum für Massentourismus entwickelt. Diese Entwicklung setzte sich bis in die Jahre 1991/1992 fort und der Hotelkomplex wurde während des Krieges als Flüchtlingslager benutzt. Danach hat der kroatische Staat die Anlage an einen ausländischen Investor verkauft, der es wieder in eine 5 Sterne Resort verwandeln wollte. Scheinbar hat es sich aber nur um einen Spekulanten gehandelt und so verfällt das Hotel seit 2002 nach einem Totalausverkauf (und Plünderungen) des Mobiliars mehr und mehr...

Archivaufnahme aus den 70er Jahren
Archivaufnahme aus den 70er Jahren
Archivaufnahme aus den 70er Jahren
Archivaufnahme aus den 70er Jahren
Archivaufnahme aus den 70er Jahren
Archivaufnahme aus den 70er Jahren

Trotzdem konnte man den einstigen Prunk der Anlage erkennen. Sei es die riesige Eingangshalle mit großen Glasflächen, dem Restaurant, den herrlichen Poolanlagen, den Penthaus-Zimmern mit Meerblick oder die viele kleine Details wie die Holzdecke oder die Fliesen. Wir erkundetet wirklich jeden einzelnen Raum im Hotel, vom Keller bis zum Dach (zum Glück haben unsere Eltern das nicht gesehen ;-)), vom Nebengebäude bis zur Garage mit der Hoffnung einen halbwegs intakten Raum zu finden. Leider blieb unsere Suche erfolglos und so konnten wir nur den derzeitigen Zustand, der von Tag zu Tag schlechter wird, da noch immer viele Kinder zum Spielen und Zerstören kommen, festhalten. Eigentlich schade, denn jetzt kann man nur noch von einer großen Müllhalde sprechen... Nach mehr als 4 Stunden intensivem Fotografieren wurden wir mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt und danach ging es wieder zurück in die Unterkunft zum Kochen.

Gemeinsam wurden aus 2kg Fleisch, 1kg Zwiebeln, 4 Packungen Tomatensauce, 3kg Nudeln und 0,5kg Parmesan köstliche Spaghetti Bolognese gezaubert. Dabei waren die Frauen für das Kochen und die Männer für die Getränke und den Abwasch zuständig. Satt und zufrieden konnten wir uns dann den Fotos, Wein und Cocktails widmen sowie viel miteinander plaudern. Vom Chef der Unterkunft wurden wir mit einer Flasche Schnaps überrascht, welche leider den Abend nicht überlebt hat... Bei der Durchsicht der Fotos wurde schnell klar, dass wir auch am zweiten Tag nochmals zum Hotel müssen und nicht wie mal kurz angedacht, das winterliche Kroatien fotografieren. Jeder hat nämlich einige interessante und coole Motive entdeckt... Gegen 1:00 Uhr sind wir dann müde ins Bett gefallen...

Der zweite Tag startete gemütlich mit einem ausgiebigen Frühstück. Danach ging es gleich wieder zum Hotelkomplex Haludovo. Diesmal hatten die meisten Teilnehmer ihre Motive schon im Kopf. Daher schwärmten wir ganz gezielt aus, um die geplanten Fotos umzusetzen. Dabei entdeckte man immer wieder das ein oder andere Detail welches von den Vandalen doch verschont blieb... Es war schon eine eigenartige Stimmung beim Erkunden der Anlage, denn keiner wusste, was einem im nächsten Raum erwarten würde... Was aber schön zu sehen war, wie sich die Natur Stück für Stück zurückerobert. So kamen zwischen den Fliesen Wurzeln und Sträucher hervor oder die Terrasse war bereits ein kleiner Urwald. Einige Teilnehmer nutzen aber das herrliche Wetter um am Meer zu fotografieren und zu spazieren.

Gegen 13 Uhr sind wir dann Richtung Heimat aufgebrochen. Unterwegs gab es für die meisten noch einen "Krapfenstop" in Trojane. Besonderer Dank gilt den Fahrer, die uns sicher chauffierten, sowie den "Einkäufern", den kulinarisch hat es uns an nichts gefehlt. Ein wunderschönes gemeinsames Fotowochenende  ging gegen 18 Uhr zu Ende.

Teilnehmer:

Anna Radner mit Dominik

Michael Pfragner

Michaela Brückler

Gabi Rabitsch

Ivo Velchev

Michael Geramb

Astrid Geramb

Martin Seifert

Gerald Jagersbacher

Peter Reiter

Bea Kmetitsch 

Eduardo Delso

Anita Kasprowski

Norbert Eder