Ausflug nach Umag (18.3.-19.3.2023)

Nachdem in den letzten 3 Jahren unser traditioneller Frühjahrsausflug ans Meer aufgrund der Pandemie ausgefallen ist, konnten wir heuer endlich wieder ganz normal planen. Bei der Umfrage hat sich der Termin Mitte März klar durchgesetzt und auch bei der Suche nach der Lokation wurden wir uns schnell einig. Beim Klubabend im März haben wir dann das Programm durchgesprochen und die letzten offenen Punkte geklärt. Da auch die Wettervorhersage viel Sonne erwarten ließ, fieberten wir den Trip noch mehr entgegen.

 

Am Samstag war es dann endlich soweit. Gegen 6 Uhr starteten wir mit drei Autos Richtung Süden. Schengen-Abkommen sei Dank, sind wir schon kurz vor 10 Uhr ohne Grenzwartezeiten im Hotel  in der Nähe von Umag an der Westküste Istriens angekommen. Da die Zimmer noch nicht fertig waren, starteten wir gleich mit dem Fotospaziergang. Unser Ziel war es, von Katoro aus die knapp 6 Kilometer entlang der Adria-Küste bis in die Altstadt zu spazieren. Nach 250 Meter erreichten wir den Strand und ab diesem Zeitpunkt war das Lächeln nicht mehr aus unseren Gesichter und die Kameras nicht mehr in die Tasche zu bekommen. Das kristallklare Wasser, die Ruhe, die gute Luft, die Geräusche und die angenehme Wärme ließen uns alles vergessen und den Moment genießen. Motive an den fast menschenleeren Stränden gab es viele. Das dunkelblaue Wasser, Möwen, Boote, Stege oder vereinzelte Spaziergänger ließen die Kameras heiß laufen, trotzdem sind wir gut vorangekommen. Beim Yachthafen fanden wir ein offenes Lokal und konnten eine wohlverdiente Kaffee- und Bier-Pause einlegen. Danach nahmen wir die letzten 2 Kilometer bis zur romanische Kirche des Heiligen Pelagius aus dem 12. Jahrhundert in Angriff. Bevor wir aber die Altstadt erkundeten, freuten wir uns aber auf ein traditionelles Mittagessen. Calamari und Cevapcici standen dabei hoch im Kurs... Zufrieden und gut gestärkt gingen wir in der kleinen Altstadt auf Motivsuche. Umag ist natürlich nicht mit Rovinj oder Pula vergleichbar, aber der Blick vom Stadtstrand auf die historischen Gebäude im Zentrum war schon ein Postkarten-Motiv. Für unsere jungen Leser: Dies ist eine Karte, die ein Bild, eine Szene oder Sehenswürdigkeit von einem bestimmten Ort zeigt. Auf der Rückseite kann eine Nachricht geschrieben werden. Nachdem es inzwischen schon fast 16 Uhr war, sind wir mit dem Taxi in Hotel gefahren und haben schnell eingecheckt. 

Foto von Werner
Foto von Werner
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Plavi
Foto von Plavi
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Plavi
Foto von Plavi
Foto von Werner
Foto von Werner
Foto von Plavi
Foto von Plavi
Foto von Werner
Foto von Werner
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Plavi
Foto von Plavi

Nur 15 Minuten später sind wir schon wieder im Auto gesessen und zum Beach Svjetionik gefahren. Dies war unsere Lokation für den Sonnenuntergang. Es gab so viele Motive, dass wir gar nicht wussten wo wir starten sollten. Der Leuchtturm, die schmalen Holzstege mit den hängenden Booten oder der Strand - jedes einzelne Foto war mit der Sonne im Hintergrund einmalig. Neben dem Fotografieren hatte aber der ein oder andere auch Zeit, ganz bewusst das Naturschauspiel des Sonnenuntergangs zu verfolgen. Wie sich langsam der Himmel in tiefes Orange verfärbte während sich die Sonne auf der Oberfläche spiegelt und den Ozean in ein goldenes Licht tauchte. Die Wellen wurden sanft und ruhig, während die untergehenden Sonne hinter dem Horizont verschwand. Die Luft wurde allmählich kühler und die Farben des Himmels und des Wassers ändern sich ständig, bis schließlich alles in einen sanften Schatten gehüllt wurde. Dies und das knurren der Mägen signalisierte das Ende eines perfekten Tages am Meer. 

 

Nach kurzer erfolgloser Restaurantsuche beschlossen wir im Hotel zu essen. Es war eine gute Entscheidung, den die Auswahl war groß und alles wurde frisch zubereitet. Zudem konnten auch die Autofahrer ein Pivo trinken. Da der Tag schon lang war, und nicht nur die Akkus der Kameras leer waren, gingen wir nach 1-2 alkoholischen Einschlafunterstützern an der Bar schlafen.

Foto von Plavi
Foto von Plavi
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Plavi
Foto von Plavi
Foto von Werner
Foto von Werner

Da wir ja an der Westküste Istriens untergebracht waren, und von dort der Sonnenaufgang über dem Festland und nicht über dem Meer ist, starteten wir den zweiten Tag mit einem gemütlichen Frühstück um 8 Uhr. Ein, zwei motivierte Jungmitglieder haben aber die Natur dem warmen Bett vorgezogen und sind in den frühen Morgenstunden fotografieren gegangen. 

 

Nach dem Check-Out spazierten wir gleich zu einem Lost Place in der Nähe. Das von außen eher unscheinbare Casino Solei mit dem Club Za-Za entpuppte sich aber als Glücksgriff. Das faszinierende an solchen Orten ist die düstere und mysteriöse Stimmung, die diese verlassenen und dem Zerfall preisgegebenen Gebäude erzeugen. Oft gibt es auch noch Gegenstände und Möbel in den Räumen, die den Charme verstärken und eine Art Zeitreise in vergangene Jahre ermöglichen. So erzeugten zum Beispiel die Roulette-Tische bei uns Bilder einer spannenden Casino-Nacht oder die Disco von einer feucht-fröhlichen Tanz-Nacht. Das Recherchieren über diesen Ort war gar nicht so einfach, aber ein paar Fakten haben wir doch gefunden. Der Komplex wurde in den frühen 70er Jahren in Katoro in das Grün eines wunderschönen Kiefernwaldes erbaut. Für einige Zeit war dies DIE nächtliche Attraktion in Umag. Die Anlage wurde so konzipiert, dass vier unterschiedliche Bereiche für alle Geschmäcker und Altersgruppen vorhanden waren. Neben einem Casino, einer Disco und einem Rock Cafe gab es auch noch eine Terrasse mit Live-Musik. Anfang 2010 wurde der Komplex wegen finanzieller Probleme geschlossen und sollte zwangsversteigert werden. Nachdem niemand das Mindestgebot von 72,5 Mio. Kuna (knapp 10 Mio. Euro) zahlen wollte, wurde die die Anlage aufgegeben... Warum war dieser Lost Place ein Glücksgriff für uns? Naja, meistens weiß man ziemlich genau was einen "erwartet", aber diesmal entdecken wir einen Raum nach dem anderen. Neben der fotografischen Herausforderung, die Lichtbedingungen waren wirklich schwierig, war der Reiz noch etwas neues zu finden riesig. Aber nach fast zwei Stunden haben wir diesen coolen Ort mit einem Gruppenfoto verlassen. 

Foto von Plavi
Foto von Plavi
Archivfoto von www.pressum.eu/
Archivfoto von www.pressum.eu/
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Plavi
Foto von Plavi

Unser nächster Programmpunkt war der Fiandara Beach südlich von Umag. 4,5 Sterne bei Google und einige tolle Bilder ließen unsere Erwartungen steigen. Zwei Sackgassen und ein Betreten verboten Schild mit einem Sprengstoffzeichen später war unsere Vorfreude und Erwartung schon Nahe 0 gesunken. Wir fanden aber ein Schlupfloch und den Fiandara Beach. Naja, wenn man eigentlich keine Erwartungen mehr hat, können diese auch nicht enttäuscht werden. Ein paar Fotos mit engem Bildausschnitt machten wir aber trotzdem. Nach einer Stunde verließen wir den Strandabschnitt schon wieder, endlich mal weniger Fotos zu bearbeiten, und gingen Mittagessen. 

Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Plavi
Foto von Plavi

Der vorletzte Fotostop war dann wieder ein Lost Place - Vila Cesare in Savudrija. Die Ursprünge gehen auf ein erstes Gebäude, die Vila Borozija, zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts ging diese in den Besitz von Angelo Fabris (di Begliano) über. Dieser baute auf den Grundmauern des ursprünglichen Anwesens eine Anlage zur Seidenraupenzucht auf. Es entstanden ein Landhaus und Stallgebäude. Im Jahr 1877 kaufte der Triester Reeder und Unternehmer Carlo Cesare das Anwesen mit den angrenzenden Ländereien von über 80 Hektar. Er baute das Landhaus in der Folgezeit großzügig aus. Während des Zweiten Weltkrieges verließ die Familie Cesare den Ort Savudrija und damit auch das Herrenhaus, das noch heute ihren Namen trägt. Mit dem Weggang der Familie begann auch der Verfall des Anwesens. Heute stehen nur noch die Grundmauern ohne Dach und der Verfall geht weiter. Einige Werbeplakate lassen erahnen, was hier einmal entstehen soll... Nachdem sich inzwischen das Wetter verschlechterte beschlossen wir, den letzten Programmpunkt, die Salinen auszulassen. 

 

Gegen 16 Uhr starteten wir, mit den Speicherkarten voller Fotos, Richtung Heimat und ein toller Fotoausflug ging nach zwei Tagen zu Ende. Ein besonderer Dank nochmals an die Autofahrer, die uns sicher chauffierten.

Foto von Werner
Foto von Werner
Foto von Plavi
Foto von Plavi
Foto von Christoph
Foto von Christoph
Foto von Werner
Foto von Werner